Frohe Ostern!

Na gut, Ostern ist schon fast vorbei, aber den Ostermontag haben wir ja noch komplett vor uns, juchu!

Zur Feier des Tages gibt es ein kleines Osterlämmchenkälbchen. Das kann genau so süß gucken wie ein Schaf und ist braun, was ich persönlich auch ein bißchen hübscher finde als so langweiliges weiß. Aber jedem das seine, natürlich.

Hello world!

Ein paar Weiden weiter stand übrigens ein Pony (ein Haflinger), das ganz offensichtlich höchstpersönlich für die gleichnamige Frisur Pate stand und sogar, hochmodern, die leicht angeschrägte Variante derselben gewählt hatte. Aber es sollte wohl mal nachfärben, irgendwie hat es einen Ansatz…

Pony mit Pony

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Kleines Mitbringsel für Kevin und Justin

Aus der Reihe „Erkunde Deine neue alte Heimat“ bin ich heute mal durch den Marktkauf in Bergedorf geschlendert. In Göttingen habe ich mich gerne mal im REAL verloren, solche Riesensupermärkte haben irgendwie was beruhigendes, man vergißt Zeit und Ort, ideal um nach dem Feierabend ein bißchen abzuschalten. Der Markt macht an sich einen ganz guten Eindruck, im Vergleich zu vor fünf Jahren wurde auch ein bißchen modernisiert und alles sieht ganz hübsch aus, zumindestens im Untergeschoß, wo mehr so das Supermarkt-Kerngeschäft läuft. Also mit Lebensmitteln und so, alles wie früher.

Im Obergeschoß wirkt es aber immer noch ein bißchen ramschig und untenstehende Regalbeschriftung hat mich dann voll aus der Bahn geworfen:
Neue Rechtschreibung ist das (noch) nicht, obwohl „Trecker“ ja tatsächlich von „Traktor“ kommt…

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Best of Göttingen (to be continued)

Sodele, da wäre ich wieder – live aus Hamburg. Viele wissen es wahrscheinlich schon, ab dem 1. April arbeite ich wieder in Hamburg, oder anders gesagt: Ich bin unter genau den Stein zurück, unter dem ich hervorgekrochen bin ;-).

Tja, und was ich selbst am Anfang nicht so geglaubt hätte: Göttingen ist mir verdammt ans Herz gewachsen, diese putzige kleine Stadt im Süden Niedersachsens, die dann doch tatsächlich mein Zuhause wurde. Deswegen nutze ich hier die Gelegenheit, um ein bißchen in Melancholie zu schwelgen und ein paar Insider- oder auch nicht-so-Insider-Tipps zur Stadt zu geben – und gleich heute geht es los.

Mein erster Tipp ist schon gleich eher von der Insider-Sorte oder, besser gesagt, von der „Bitte, was?“-Sorte. Ein absolutes Muss in Göttingen ist für mich der Besuch des REWE-Marktes in der Annastraße in den späten Abendstunden. Soweit ich mich erinnere, hat dieser Markt abends bis um 24 Uhr auf und schlägt damit alles andere weit und breit. Außerdem ist die Ecke ein beliebtes Wohnquartier für Studenten, so daß dort gerade nach 22 Uhr noch immer etwas los ist und so eine ganz besondere Stimmung herrscht. Der ganze Laden ist relativ runtergerockt, aber andererseits ist REWE ja bewußt kein Billigsupermarkt, deswegen findet man dort z.B. eine schicke Frischeabteilung und Fertigsushi (übrigens lecker, Ihr dürft mich ruhig schlagen…). Das beste am Laden ist aber eindeutig das Publikum, da scheint jeder eine Geschichte zu erzählen. Der Einkauf ist meistens übersichtlich und besteht selten aus mehr als fünf Teilen, von denen man sich eigentlich jedes Mal fragt, wie das zusammenpaßt: Zigaretten und Fliesenreiniger? Drei Dosen Bier und eine Tomate? Schwangerschaftstest und Nutella? Man schaut sich seine Vorgänger in der Schlange gut an und dann: Kopfkino :-). Ich war nun auch nicht sooo oft sooo lange im Büro, um genau rechtzeitig zur „blauen Stunde“ dort vorbeizufahren, aber die paar Male war es witzig, sollte jeder mal erlebt haben. Und da es in Göttingen ja leider immer noch keinen Niko Clausen gibt, oder irgendeinen anderen wirklich guten, wirklich netten Supermarkt (sogar der Tegut hat eine komische Auswahl – und dieser Biokrams… naja), wäre das auf jeden Fall mein Tipp in der Kategorie „Shopping“.

… to be continued …

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Urlaub in Garmisch-Partenkirchen

Während den vier Jahren meiner Promotion war ich ganz genau einmal rein privat urlaubsmäßig unterwegs, insofern hatte ich mir ein kleines bißchen Entspannung doch verdient, fand ich. Und so wurden fünf Tage Wellness und Wandern in Garmisch-Partenkirchen gebucht.

Clouds climbing up the mountains

Hach ja, Garmisch, dort habe ich, als ich noch klein war, einige Urlaube mit meinen Eltern verbracht. Da die gesamte Familie Miss Sophie dem Skisport gegenüber skeptisch eingestellt ist, wurde viel gewandert, gerodelt oder das Alpspitz-Wellenbad aufgesucht. Ja, in Garmisch habe ich sogar schwimmen gelernt, wobei ich eigentlich bis heute nicht so richtig gut schwimmen kann. Egal, also was ich kann, habe ich jedenfalls dort gelernt – stets motiviert durch Aussichten wie „Komm, noch eine Bahn und Du darfst Dir ein Asterix-Heftchen aussuchen!“ :-). Das Rodeln lief übrigens nicht ganz so gut wie das Schwimmen, ich hatte da ein ziemlich traumatisches Erlebnis am Rodelhang, als ich ein bißchen „Off-Road“ unterwegs war, wo leider Leute standen…

Olympic ski jump

Olympic ski jump

Ist natürlich ein kleines Risiko, dann irgendwohin zu fahren, wo man lange nicht mehr war und viele schöne Erinnerungen hat. Aber Garmisch hat mich nicht enttäuscht, am ersten Abend lief ich begeistert durch die Fußgängerzone und mußte erstmal zu Hause anrufen, daß fast noch alles genau so ist wie früher. Oh Mann, ich steh einfach drauf, wenn Sachen so sind wie früher…

Lüftlmalerei

Leider war nicht genügend Zeit, um alles zu erkunden, deswegen habe ich mir auch fest vorgenommen, möglichst bald mal wieder vorbeizuschauen. Natürlich war ein Besuch auf der Zugspitze Pflicht, wo ich strahlenden Sonnenschein und eine 160km weite Sicht genießen konnte. Und im Zugspitzcafe gibt es sogar einen Hotspot! Herz, was willst Du mehr?

Zugspitz Panorama

Snow vehicles

Mir ist übrigens aufgefallen, daß ich Seilbahnen gegenüber nicht mehr ganz so aufgeschlossen bin wie früher. Damals hieß es ja einfach: Mama und Papa gehen da rein, also keine Sorge, und wenn man an so einem Ständer vorbeifährt gibt das ein superlustiges Hubbeln im Bauch. Heute heißt es eher: Sind 5cm eigentlich wirklich dick für ein Stahlseil? Wie viel wiegen wohl die ganzen Skifahrer hier in den Gondel? Und: Waaaaah, mein Magen!

Zugspitze

Ein weiterer Besuch wurde der Partnach-Klamm abgestattet, auch dort war ich regelmäßig schon mit meinen Eltern. Naja, und so eine Klamm verändert sich in ein paar Jahren natürlich ganz besonders wenig! Da wir ja einen sehr kalten Winter hatten, zeigte sich das Naturereignis auch in seinem besten Licht, unzählige Eiszapfen schmückten die Klammwände und ich kam aus dem Knipsen gar nicht mehr raus. Nächstes Mal nehme ich mir aber eine Taschenlampe mit, für Nachtblinde sind diese Tunnel wirklich saubrutal.

Partnach Gorge Partnach Gorge

Wenn meine Füßchen nach einem halben Tag wandern etwas flau wurden und außerdem die Sonne hinter der Alpspitze unterging, ging es ins hoteleigene Spa. Wow, Spas sind super! 🙂 Zum Glück hatte ich mir ein ziemlich kleines Hotel ausgesucht, und im Spa-Bereich konnte man wirklich herrlich die Seele baumeln lassen und entspannen. Außerdem konnte man sich in einer Sauna und noch allerlei saunaähnlichen Einrichtungen (Dampfbad und so) anschmoren lassen. Highlight bildeten eine dazugebuchte Massage und, richtig geil, ein Entspannungsbad in einer absolut fukrassen Hightech-Badewanne, an die man einen iPod anschließen konnte. Das Ding wummerte dann sacht mit den Bässen der Entspannungsmusik. Ein Superteil für jeden Sanitärbereich – auf dem Ding hätte ich ja gerne mal „Single Ladies“ oder so laufen lassen 😉

Partnach Gorge

Jeden Abend gab es noch „all inclusive“ ein Fünf-Gänge-Menü, wunderbar! Entspannt und genudelt habe ich nach fünf Tagen die Heimreise angetreten und freu mich schon auf ein Wiedersehen in GAP! 🙂

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„Und wenn das fünfte Lichtlein brennt…

… dann hast Du Weihnachten verpennt“ reimte man früher so schön. Aber es gibt wirklich Weihnachtsverpenner, so gesehen heute in der Post-Filiale.

Die Dame vor mir, die schon in der Schlange einen verpeilt-verträumten Eindruck machte, räumte erstmal drei Retouren aus ihrem Riesenbeutel, positionierte diese sorgsam vor dem Postbeamten auf dem Tresen und murmelte dann „Frohes Fest“. Der Postbeamte runzelte die Stirn, guckte skeptisch und merkte dann an, daß Weihnachten ja eigentlich schon vorbei war. Oha! Allerdings ließ sich die Dame davon auch gar nicht wirklich beirren und murmelte weiter „Ach ja, stimmt, schon vorbei … Weihnachten geht immer so schnell vorbei… “ *pause* „Also dann, ein neues frohes Jahr!“

Das wünsche ich meinen Lesern hiermit auch schon mal (die ungewöhnliche Reihung von „neu“ und „froh“ impliziert ja nur, daß das alte Jahr auch schon froh war. Und das ist doch schön!) und bis dahin einen guten Rutsch!

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Fröhliche Weihnachten!

W ie jedes Jahr wünsche ich auch heute mal wieder allen Lesern ein fröhliches, friedliches und erholsames Weihnachtsfest! Laßt Euch reich beschenken, futtert Euch satt und genießt die Feiertage! 🙂

Obwohl die Bahn ja von Zugreisen abgeraten hat, ging bei mir am Mittwoch noch alles gut, Weihnachten wird also bei Mama und Papa verbracht. Heute abend gibt es lecker Raclette (juchu, das Raclette hat seine separate Anreise per Post rechtzeitig beendet), morgen dann Braten und als special guest hat sich sogar der Weihnachtsmann angekündigt. Ich kann nur hoffen, daß der nicht ganz so IT-affin ist wie dieser Geselle hier…

Merry Christmas!

 

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Ein Küßchen fürs Liesel

Am letzten Freitag war es soweit: Nach vier Jahren Geschreibsel an der Doktorarbeit, Abgabe derselben, zwei Vorträgen darüber und einer mündlichen Prüfung stand die ultimativ-letzte Prüfung vor dem Empfang des Doktortitels bevor: Das Küßchen für das Gänseliesel. Aber fangen wir von vorne an.

Zunächst hatten sich 101 Doktoren in spe samt Anhängen in der Aula am Wilhelmsplatz versammelt, die ja bekanntlich die gute Stube der Georgia-Augusta ist. Stuck und Blattgold, klassizistisch verbastelt, ließen schnell feierliche Stimmung aufkommen, wobei die Aula aufgrund von Umbaumaßnahmen ein klein wenig Charme und vor allem Verwandtenfassungsvermögen einbüßte. Aber für die Mathematiker waren zum Glück Plätze in der ersten Reihe reserviert, so soll es sein!

Feierliches Gefiedel zum Auftakt und danach eine Ansprache vom Präsidenten himself – die Uni ließ sich nicht lumpen! Es ging in der Rede natürlich darum, daß die Uni Göttingen einfach super ist, aber das wußten wir ja schon. Weiter ging’s mit der Ansprache einer Dekanin, die auch etwas Mama-Papa-Oma-Opa-kompatibler war und darauf hinauslief, daß einem mit einem Doktortitel in der Tasche eigentlich nichts Schlimmes mehr passieren kann. Praktisch für die Doktoren, denn so war man für die Frage: „Wozu brauchst Du das jetzt eigentlich?“ schon mal bestens gerüstet. Langsam steuerte es auf den Hauptteil zu, nacheinander wurde man in Kleingrüppchen auf die Bühne zitiert, wobei die Mathematiker wieder den Anfang machen durften. Die hochmotivierte Menge klatschte begeistert und hielt tapfer (vielleicht am Schluß nicht mehr ganz so begeistert) bis zur Nummer 101 durch. Ein paar klassische Takte zum Abschluß und wir waren bereit, um uns den Weg nach draußen zu bahnen.

Die Freisprechungstage müssen ein Albtraum für die Göttinger Busfahrer sein, die sich irgendwie einen Weg durch die bunte Menge vor der Aula bahnen müssen – nahezu unmöglich. Auch ich hätte meine noch junge akademische Karriere beinahe unter den Rädern der Linie 7 beendet. Gerade noch mal gerettet, wurde ich mit einem liebevoll gebastelten Doktorhütchen „gekrönt“, das zahlreiche Rückschlüsse über meine außeruniversitären Aktivitäten zuläßt.


Als nächstes ging es zum bunt geschmückten Wägelchen, wobei aufgrund des enormen Outputs unseres Instituts im letzten Quartal ein „Leihwagen“ vom Nachbarinstitut organisiert werden mußte. Also ging’s im Bollerwagen auf große Fahrt. Naja, bis zum Gänseliesel ist es gar nicht mal so weit… Der Marktplatz füllte sich rasend schnell mit dem wütenden Mob der feierwütigen Schar und ich reihte mich erstmal in die Schlange zum Liesel ein. Hierzu muß ich schon anmerken, daß diese Prozedur bei sommerlicheren Temperaturen, weniger Regen und vor allem etwas weniger als einhundert anderen Doktoranden noch ein ganz kleines bißchen mehr Spaß gemacht hätte. Irgendwann war ich dann aber doch an der Reihe (der Doktorhut hatte bis dahin seine Regenschutzqualitäten beeindruckend unter Beweis gestellt) und stellte fest, daß ich mir das alles viel einfacher vorgestellt hatte. Als Mathematiker kennt man dieses Gefühl aber nur zu gut und das Adrenalin half mir dann die letzten Meter. Ein paar Worte der Warnung an die Nachfolgeden:

  • Die Nummer ist im Winter nichts für Nachtblinde (wie  mich). Das Liesel wird gerade mal vom Rathaus ein bißchen befunzelt, den Trittstein in der Mitte des Brunnes kann man eigentlich nur erahnen.
  • Über den Brunnen habe ich mir nie viel Gedanken gemacht, im Winter ist ja das Wasser rausgelassen und ein Stein liegt in der Mitte, auf den man treten kann. Ja, dolle Wurst! Steht man auf dem Steinchen, merkt man, daß das Gänseliesel ca. 60 cm höher liegt, jedenfalls für mich nicht mit einem Schritt zu bewältigen. Also mit dem Po auf das Bassin gesetzt, Beinchen rübergeschwungen und wieder ins Senkrechte gebracht. Blümchen dabei die ganze Zeit in der Schnute.
  • Hat man die Blümchen irgendwo befestigt, stellt man fest, daß das Liesel vielleicht gar nicht geküßt werden will! Warum sonst steht es noch mal in der Mitte eines kleinen inneren Bassins und zwar so, daß man, auf dessen Rand stehend, gar nicht an die Gute rankommt? Egal, hier konnte jetzt keine Rücksicht auf Befindlichkeiten genommen werden, Zähne hatte ich geputzt, also mußte ich mich dem armen Mädchen an den Hals werfen, festklammern und natürlich küssen. Auf die Wange, versteht sich.
  • Wie ich von dem Ding wieder runtergekommen bin, ist bis heute umstritten, Fakt ist nur, daß ich erst lange danach zahlreiche blaue Flecke an mir entdeckt habe.

Fazit: Das Ganze sieht wesentlich einfacher aus als es ist, jedenfalls für die nicht so sportlichen unter uns. Mein Vorschlag wäre daher, ob man nicht einfach mal Lichtenberg küssen könnte, der steht nämlich nebenan, hat eine praktische Größe, keinen Brunnen um sich rum und würde sich bestimmt mal über etwas Aufmerksamkeit freuen! Das Gänseliesel hat mir ins Öhrchen geflüstert, daß es bei Dienstantritt als Brunnenfigur im Jahre 1901 wohl sowieso was im Kleingedruckten überlesen haben muß, und damit absolut einverstanden wäre.

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Hallo, Eidechse!

Während ich neulich mal wieder mit meiner geliebten Digi-Knipse durch den neuen botanischen Garten in Göttingen gestromert bin (der ist ja gleich bei meinem Büro um die Ecke und die Sonne schien so schön…), wutschte in meinem Augenwinkel etwas plötzlich ganz hektisch an der Steinmauer in der Abteilung „Alpengarten“ rum. Obwohl ich nicht so der Fan von Reptilien bin, war ich doch überrascht, eine kleine Eidechse zu entdecken, die sich zwischen den Steinen vor mir verstecken wollte. Ha, da hatte die ihre Rechnung natürlich ohne mein tolles Zoom-Objektiv gemacht. Hier also zwei Nahaufnahmen aus der Reihe: „Aug in Auge mit dem Mini-Dino“:

Hi, lizard!

Und noch eins

Stay away from my cave!

Ich kann mich aber noch nicht so recht entscheiden, ob das nun wohl eine Zauneidechse oder eine Mauereidechse war. Andererseits, da das Viech ja offensichtlich so eine hohe Affinität zu Gemäuer hat, dürfte der Fall klar liegen…

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Filmkritik: Toy Story 3

Inhalt: Auch wenn Woody, Buzz & Co es sich noch so sehr gewünscht haben: Sie konnten die Zeit nicht anhalten und so ist nun der Tag gekommen, an dem ihr Besitzer Andy erwachsen geworden ist und aufs College geht. Vor seinem Auszug aus dem Elternhaus steht noch eine Entrümpelungsaktion im Kinderzimmer auf dem Programm und das Spielzeug bereitet sich schon auf den „Dachboden-Modus“ vor. Doch durch ein paar Verwechslungen kommt es anders und alle Mann landen im Kindergarten „Sunnyside“. Zuerst sieht das aus wie ein wahres Paradies: Dauernd neue Kinder, die ganz heiß darauf sind, mit dem Spielzeug zu spielen und Abenteuer zu erleben. Doch das Regiment in der KiTa unter dem zunächst freundlich wirkenden Knuddelbären Lotso ist knallhart und so finden sich unsere Freunde bei den jüngsten Kindern wieder, die einfach gnadenlos sind – und es gibt scheinbar kein Entrinnen aus dem Hochsicherheitsgefängnis Kindergarten! Eine spannende Ausbruchsaktion unter Leitung von Woody beginnt…

Kritik: Obwohl es immer wieder schön ist, ins Kino zu gehen, gibt es wenig Filme, auf die ich mich noch richtig, fast schon kindisch, freue. Die neuesten Werke von Pixar gehören aber immer dazu und da ich schon die beiden ersten Teile der Spielzeuggeschichte liebe, war die Vorfreude jetzt ganz besonders groß.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Vom dritten Teil bin ich absolut begeistert! 🙂 Gleich zu Beginn freut man sich, wenn man die Charaktere aus den ersten beiden Teilen wiedersieht, mittlerweile natürlich noch besser animiert und auch in 3D (doch dazu später mehr). „Charaktere“ trifft es hier wirklich gut, denn nur in wenigen Filmen (sowohl animiert als auch real) ist es meines Erachtens so gut gelungen, einzelnen Figuren einen so eindeutigen und gleichzeitig liebenswerten Charakter zu verleihen wie in den Toy-Story-Filmen. Und das, obwohl es sich ja eigentlich nur um Spielzeug handelt… Einfach herzzerreißend, wie sehr Woody auf die Treue zu „seinem“ Andy besteht und gleichzeitig immer wieder am Unglauben seiner Kameraden verzweifelt. Oder der gewohnt coole, aber herzensgute Buzz Lightyear, der lustigerweise im dritten Teil gleich mehreren „Gehirnwäschen“ unterzogen wird (Stichwort: Demo-Modus). Das draufgängerische Cowgirl Jessie, der panische Saurier Rex, alle diese Figuren hat man einfach ins Herz geschlossen.

Natürlich ist der Film weit mehr als einfach nur ein Wiedersehen mit alten Bekannten, er führt auch viele neue Figuren ein, wobei stärker als in den anderen beiden Teilen klar wird, daß es auch dunkle Kräfte im Spielzeugreich gibt, was wiederum durch eine stimmige Hintergrundgeschichte (um den Bären Lotso) motiviert wird. Neben den neuen Figuren, die natürlich auch für zahlreiche Gags sorgen (wobei schon mal viele auf die Kosten von Ken gehen…) gibt es auch noch eine recht stringent erzählte Geschichte um die Unterdrückung des neuen Spielzeugs und den damit nötigen Ausbruch aus der Kindergartenhölle. Hier gibt es zahlreiche Anspielungen auf Action-, Aus- und Einbruchsfilme, so daß spätestens hier auch die erwachsenen Zuschauer voll auf ihre Kosten kommen. Der Höhepunkt der Ausbruchsstory ist dabei richtig spannend geraten, sogar als eigentlich abgeklärter Kinofan krallt man die Fingerchen in den Sitz, weil es wirklich so aussieht, als hätte für Woody & Co das letzte Stündlein geschlagen. Übrigens sind diese Szenen wahrscheinlich deutlich zu aufregend für kleinere Kinder.

Natürlich will ich jetzt nicht zu viel vom Finale vorwegnehmen. Wenn ich aber verrate, daß ich ein bißchen weinen mußte, wird das ja auch niemanden überraschen 😉 Trotzdem, so wunderbar herzergreifend kann eben wahrscheinlich einfach nur Pixar sein. Und irgendwie ist es einfach schön zu wissen, daß es unseren Helden am Ende dieser Trilogie gut geht. *seufz*

Kurzum: Diesen Film muß man einfach sehen! Es gibt insgesamt nur einen Punkt, den man leicht bemängeln könnte: Das ist die deutsche Synchro, insbesondere die von Woody, der von Bully Herbig gesprochen wird. Nicht nur, daß sich diese recht deutlich von der in den ersten beiden Teilen (Peer Augustinski) unterscheidet, es gibt leider in diesem ansonsten wunderbaren Film ein bis zwei Momente, in denen ich kurz dachte: „Äh, was macht Bully da jetzt in dem Film?“ Will heißen, es ist evtl. nicht immer eine gute Idee, möglichst prominente Sprecher zu verpflichten.

Ach so, noch kurz was zu 3D: Das war meine erste Kino-3D-Erfahrung und ich war recht beeindruckt, was da so geht! Nachdem ich mir natürlich aus Versehen erst eine Kinderbrille gegrabscht hatte und noch eine peinliche Umtauschaktion starten mußte, und es außerdem geschafft hatte, zwei Brillen übereinander zu installieren (Alter, ich bezahle ja nicht 13,50 Euro, um am Ende alles unscharf zu sehen!), was bei kurzen Nasen echt schwierig ist, hatte ich schon bald vergessen, daß meine alten Augen sich einfach nur billig austricksen lassen. Die 3D-Effekte in Toy Story sind nur sehr gemäßigt, was ich allerdings positiv fand. Die rumspritzenden Wassertropfen, die es scheinbar bis in die Sitzreihe vor uns schafften, hatte ich zum Glück schon in der Warsteiner-Werbung erlebt. Insgesamt schon eine tolle Technik, obwohl ich mir deswegen nicht unbedingt einen total blöden Film anschaue, der nur mit den Effekten punkten kann (und daß das die Zielrichtung ist, wurde durch die Filmvorschauen leider recht deutlich). Trotzdem würde ich die paar Euro mehr für die 3D-Version bereitwillig wieder ausgeben, schon eine sehr interessante Erfahrung.

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Mein Engel vom Parkplatz der Göttinger Sieben

Bekanntlicherweise gibt es ja den ein oder anderen Zeitgenossen, der für einen freien Parkplatz in verkehrsüberfüllten Innenstädten gerne mal einen Himmelsboten per Gebet um Unterstützung bittet. Dieses Problem hat man in Göttingen nicht so unbedingt, zumindestens vor dem Zentral-Campus gibt es einen wunderschönen großen Parkplatz, auf dem für meinen kleinen Polo eigentlich immer noch ein Eckchen frei ist. Schwieriger wird es da schon mit dem passenden Kleingeld im Portemonnaie für den Parkschein… Fürs Essenfassen in der Z-Mensa reicht es gerade noch, aber man will ja nachher auch noch ein bißchen klönen oder – besser gesagt – auch noch hier und da etwas ko-forschen.

So ging es heute also nach etwas Verquatschung eine halbe Stunde nach Ablauf der Parkfrist zum Autolein und schon auf größere Entfernung erblickten meine müden Augen einen munteren Mitarbeiter vom Ordnungsamt. Oh weh, oh weh! Gerade damit beschäftigt, ein Knöllchen auszustellen, schien er sich zudem von meinem Stellplatz wegzubewegen, der war also anscheinend schon abgegrast. Durch frühere leidvolle Erfahrungen wußte ich worauf nun zu achten war: Prangte vorne an den unschuldigen Scheibenwischerchen etwa ein blutroter kleiner Zettel? Zaghaft ging ich Richtung Pololein, der jedoch unversehrt aussah. Einmal das komplette Wägelchen umrundet und tatsächlich – kein Knöllchen. Dabei war meine Zeit, zumindest was das Parken betraf, hier ganz eindeutig abgelaufen.

Wobei, Moment, irgendwas klemmte da ja doch unter dem Wischerblatt. Schnell rausgefummelt und … *schluck* … es gibt tatsächlich Engel! Sorgsam an mein Mobil geheftet fand sich ein Parkschein, der noch bummelig eine halbe Stunde gültig gewesen wäre.

Wahnsinn! Es gibt Engel! Auf dem Uni-Gelände! Natürlich gäbe es auch noch profanere Erklärungen, z.B. daß irgendjemand einfach zu lange gelöst hatte und nun aus Nettigkeit den Parkschein weiterverschenkt hat, aber sogar das grenzt ja irgendwie schon an Engeligkeit.

Lieber Engel, wenn Du also Deinen Parkschein hier wieder erkennst, dann sei Dir mein irdischer Dank auf immer gewiß! Ggf. würde ich auch obendrein noch einen Kaffee im Café Campus ausgeben. Dankeschön! 🙂

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